Bereits in den 1950er Jahren erkannte John Diebold in seinem wegweisenden Werk „Automation” die Grundprinzipien moderner Fabriksteuerung. Seine Analyse von Flexibilität, zentraler Steuerung und der Balance zwischen Mensch und Maschine erweist sich heute als erstaunlich aktuell – und bietet überraschende Parallelen zu den Herausforderungen der generativen KI und agentenbasierten Systeme.
Wie würde John Diebold bei der Einführung agentenbasierter KI-Systeme in Unternehmen vorgehen?
Die visionäre Analyse der 1950er Jahre
John Diebold analysierte bereits Mitte der 1950er Jahre mit bemerkenswerterer Weitsicht die Entwicklung und Herausforderungen der industriellen Automatisierung. Seine zentrale Erkenntnis: Der damalige Maschinenpark war meist für begrenzte Funktionsgruppen und bestimmte Werkstückgrößen optimiert. Die Transformation zu flexibleren, halb- oder vollautomatischen Fabriken formulierte er deshalb als pragmatischen Kompromiss. Statt einer radikalen Totalautomatisierung schlug er eine Flexibilisierung auf Basis von Funktionsbündeln vor, die sowohl ökonomisch als auch technisch sinnvoll erschien.
Diese pragmatische Herangehensweise verschmolz existierende Maschinen mit neuen Steuerungsmechanismen, um die Produktivität ohne sofortige Neuentwicklung aller Basismaschinen zu steigern. Besonders herausgestellt wurde die “Automatisierungspotenzial-Analyse” – die systematische Abwägung, für welche Prozesse sich eine vollständige Automatisierung tatsächlich lohnt.