Das Sil­i­con Val­ley gilt heute als das weltweit führende Zen­trum für Tech­nolo­giein­no­va­tion. Aus beschei­de­nen Anfän­gen her­aus entwick­elte sich das kleine Tal nahe San Fran­cis­co zu ein­er Region, die Unternehmen wie Google, Apple und Face­book her­vor­brachte – gemessen am Börsen­wert zu den wertvoll­sten Unternehmen der Welt zäh­lend. Doch dieser Erfolg war keineswegs vorherbes­timmt. In den ersten Jahrzehn­ten nach dem Zweit­en Weltkrieg stand das Sil­i­con Val­ley noch im Schat­ten der Route 128 bei Boston, wo sich das Wirtschaft­sleben in geord­neten, hier­ar­chis­chen Struk­turen abspielte.


Ver­schiedene Entwick­lungswege

Die Wirtschaftssozi­olo­gin Annalee Sax­en­ian analysierte in ihrem weg­weisenden Werk “Region­al Advan­tage” die unter­schiedlichen Entwick­lungsp­fade bei­der Regio­nen und kam zu dem Schluss, dass kul­turelle und struk­turelle Fak­toren den entschei­den­den Unter­schied aus­macht­en. Während die Route 128 von klaren Hier­ar­chien, Ter­ri­to­ri­al­ität und Geheimhal­tung geprägt war, entwick­elte das Sil­i­con Val­ley von Beginn an eine lockere, koop­er­a­tive Atmo­sphäre, die spon­tane Begeg­nun­gen zwis­chen Unternehmern, Wis­senschaftlern und Inve­storen förderte.

Sax­en­ian betont, dass Insti­tu­tio­nen nicht isoliert betra­chtet wer­den kön­nen, son­dern als Teil bre­it­er­er indus­trieller Sys­teme ver­standen wer­den müssen. Die Stan­ford Uni­ver­si­ty beispiel­sweise inte­gri­erte sich unter der Führung von Dekan Fred­er­ick Ter­man aktiv in das regionale Umfeld, während das MIT trotz sein­er Exzel­lenz eine kalkulierte Dis­tanz zu den Tech­nolo­gie­un­ternehme…

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