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Das Buch Sozi­olo­gie der Ent­net­zung von Urs Stae­he­li beschäftigt sich mit der zunehmenden Kon­nek­tiv­ität (“Überver­net­zung”) in Unternehmen und Gesellschaft sowie den daraus entste­hen­den Her­aus­forderun­gen. Er beschreibt, dass die ständi­ge Ver­füg­barkeit und Ver­net­zung zwar neue For­men der Koop­er­a­tion ermöglichen sollte, in der Prax­is jedoch zu para­dox­en Effek­ten führt: Je dichter die Net­zw­erke, desto geringer wird die Koop­er­a­tions­bere­itschaft, da lokale Ver­trauens­beziehun­gen entwertet und durch die Vielzahl alter­na­tiv­er Verbindun­gen rel­a­tiviert wer­den.

Der Beitrag auch als Pod­cast

Hyper­kon­nek­tiv­ität und ihre Risiken

Die Hyper­kon­nek­tiv­ität – also eine über­steigerte Ver­net­zung – birgt laut Text die Gefahr sys­temis­ch­er Insta­bil­ität. Infor­ma­tio­nen, auch neben­säch­liche oder zufäl­lige, ver­bre­it­en sich extrem schnell, was ins­beson­dere in Bere­ichen wie der Finanzökonomie zu Prob­le­men führen kann. Die Über­reizung des Net­zw­erks kann dazu führen, dass die Menge und Geschwindigkeit der Infor­ma­tionsver­ar­beitung die Sta­bil­ität des Sys­tems gefährden.

Apophänie und Mus­ter­erken­nung

Ein zen­trales Motiv ist die Apophänie, ein Begriff aus der Psy­chi­a­trie, der ursprünglich die krankhafte Ten­denz zur Her­stel­lung von Beziehun­gen ohne Anlass beschreibt. Im Kon­text der Ver­net­zung wird Apophänie als Fähigkeit (und Gefahr) ver­standen, über­all Muster und Verbindun­gen zu sehen – eine Eigen­schaft, die sowohl kreativ­itäts­fördernd als auch prob­lema­tisch sein kann. In dig­i­tal­en und algo­rith­mis­chen Kon­tex­ten fehlt oft das Kor­rek­tiv, das zwis­chen sin­nvollen und …

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