Agentenbasierte Softwareentwicklung im Wandel

Seit dem Aufkom­men der gen­er­a­tiv­en KI und der großen Sprach­mod­elle lassen sich Tätigkeit­en, die sich bis­lang ein­er durchge­hen­den Automa­tisierung ent­zo­gen und die überdies hohe Anforderun­gen an die beru­flichen Qual­i­fika­tio­nen der aus­führen­den Per­so­n­en stell­ten, an KI-Agen­ten delegieren. Dabei han­delt es sich um einen logis­chen Schritt auf dem Weg der Automa­tisierung, wie sie John Diebold bere­its in den 1950er Jahren beschrieben hat. Nach­dem im gewerblichen Bere­ich die Automa­tisierung und die Pro­duk­tiv­ität große Fortschritte gemacht haben, ist diese Entwick­lung im Bere­ich der Dien­stleitun­gen bzw. der Ser­vi­cein­dus­trien nur langsam voran gekom­men. Das ist jet­zt anders. Zwar wird sich die Soft­wa­reen­twick­lung in abse­hbar­er Zukun­ft nicht voll­ständig automa­tisieren lassen; allerd­ings nimmt die Zahl die klas­sis­chen Pro­gram­mi­er- Tätigkeit­en ab. Konzep­tionelles Denken nimmt noch mehr Raum ein. Die Auf­gaben wer­den anspruchsvoller.

Eine Schlüs­sel­rolle bei der Codierung übernehmen (autonome) KI-Agen­ten und agen­ten­basierte Sys­teme. Damit wer­den die Ver­sprechen der agen­ten­basierten Soft­wa­reen­twick­lung und der Verteil­ten Kün­stlichen Intel­li­genz, wie sie u.a. von Jacques Fer­ber in sein­er Kinetik ent­wor­fen wur­den, zu weit­en Teilen ein­gelöst. Im Inter­view mit dem Blog KI-Agen­ten antwortete August-Wil­helm Scheer, der Erfind­er von ARIS und Träger der Diesel-Medaille, auf die Frage, ob es für ihn vorstell­bar sei, dass in Zukun­ft auch anspruchsvollere Tätigkeit­en in der Soft­wa­reen­twick­lung durch autonome Agen­ten über­nom­men wer­den?

Natür­lich ist das vorstell­bar. Die Entwick­lung der KI-Sys­teme hat erst ger­ade begonnen. Und sie entwick­eln sich mit rasender Geschwindigkeit weit­er. Mod­elle wer­den Mul­ti­modal, das heißt, sie vere­inen mehrere Modi (Text, Bilder, Code, Voice) in einem einzi­gen Mod­ell. Das Kon­textfen­ster wird immer größer, so dass die Prompts immer umfan­gre­ich­er und kom­plex­er wer­den kön­nen. Durch das Ground­ing und durch RAG (Retrieval Aug­ment­ed Gen­er­a­tion) wer­den die Mod­elle in die Lage ver­set­zt, mit „exter­nen“ Dat­en zu arbeit­en, was die Ver­lässlichkeit der Ergeb­nisse erhöht. Somit wer­den sich die Ein­satzge­bi­ete auch entsprechend weit­er­en­twick­eln.

Der vor­liegende Report hat zum Ziel, die Entwick­lung auf dem Gebi­et der agen­ten­basierten SWE, wie sie sich zum jet­zi­gen Zeit­punkt darstellt, zu schildern und ihre wesentlichen Züge her­auszuar­beit­en. Dem Ver­fass­er ist bewusst, dass einige der in diesem Report genan­nten Beispiele und Lösun­gen in den näch­sten Jahren, auf die eine oder andere Weise, ver­schwinden wer­den. Den­noch ist es die feste Überzeu­gung des Autors, dass sich die wesentlichen Muster bere­its her­aus­ge­bildet haben, was nicht heißen soll, dass die Entwick­lung an der einen oder anderen Stelle nicht eine andere Rich­tung, Abzwei­gun­gen ein­schla­gen bzw. nehmen wird. Der aufmerk­same Leser, die aufmerk­same Leserin wird einige Mehrfach­nen­nun­gen bemerken. Diese hat der Ver­fass­er belassen, da sie den Lese­fluss eventuell beein­trächti­gen, das Ver­ständ­nis jedoch nicht behin­dern und außer­dem einige sicher­lich nicht den ganzen Text durch­le­sen, son­dern sich auf einzelne Kapi­tel konzen­tri­eren wer­den.

agen­ten­basierte SWE im Wan­del ‑2

Der voll­ständi­ge Report ste­ht nur Abon­nentin­nen und Abon­nen­ten des KI-Agen­ten-Blogs zur Ver­fü­gung.

gez. Ralf Keu­per