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Elad Inbar, der Grün­der und CEO von Robot­LAB, bietet in seinem Buch “Our Robot­ics Future” Ein­blicke in die Entschei­dung­sprozesse für die Imple­men­tierung von Robotik- und KI-Tech­nolo­gien und die ver­schiede­nen Ein­satzfelder physis­ch­er wie auch virtueller Robot­er­sys­teme.

Auto­mat­en vs. Robot­er

Auto­mat­en und Robot­er unter­schei­den sich grundle­gend in ihrer Funk­tion­sweise und Intel­li­genz. Auto­mat­en führen vor­pro­gram­mierte Auf­gaben aus, ohne auf ihre Umge­bung zu reagieren. Sie han­deln nach fest­gelegten Anweisun­gen und ändern ihr Ver­hal­ten nicht, egal wie oft sie aktiviert wer­den. Im Gegen­satz dazu sind Robot­er mit kün­stlich­er Intel­li­genz aus­ges­tat­tet, die es ihnen ermöglicht, auf Echtzeit­dat­en zu reagieren und Entschei­dun­gen zu tre­f­fen. Robot­er kön­nen physis­che Auf­gaben erledi­gen, indem sie sowohl vor­pro­gram­mierte als auch dynamis­che Anweisun­gen nutzen, wobei sie Sen­soren ver­wen­den, um Infor­ma­tio­nen aus ihrer Umge­bung zu erfassen.

Die Entwick­lung von Robot­ern wird durch fortschrit­tliche Tech­nolo­gien wie Sen­soren und Algo­rith­men unter­stützt. Diese ermöglichen es Robot­ern, ihre Umge­bung wahrzunehmen und präzise zu navigieren. Zum Beispiel nutzen Lie­fer­ro­bot­er Lasersen­soren, um Hin­dernisse zu erken­nen und sich­er durch kom­plexe Umge­bun­gen zu navigieren. In der Gas­tronomie kön­nen Robot­er sowohl die Liefer­ung von Speisen als auch die Automa­tisierung von Küchen­prozessen übernehmen, was die Effizienz steigert und die Ser­vice­qual­ität verbessert.

Beispiel Gas­tronomie

In dem Buch wird als Beispiel der Avatar “Fritz” genan­nt, der den Self Check-in-Prozess in einem Hotel in Bochum unter­stützt.

Der Avatar „Fritz“ begrüßt Gäste her­zlich im ersten Haus des Hotel­be­treibers in Bochum. Er begleit­et die Gäste dig­i­tal während ihres Aufen­thalts und bietet eine inno­v­a­tive, effiziente und fre­undliche Check-in-Erfahrung. Mit ein­er im Schnitt dreim­inüti­gen Check-In-Zeit unter­stützt „Fritz“ die Gäste bei wiederkehren­den Abläufen und trägt zur dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion bei. Dies ent­lastet die Rezep­tion­s­mi­tar­beit­er spür­bar, was wiederum den Gästen zugutekommt. Mehr Zeit für per­sön­liche Gespräche und indi­vidu­elle Beratung der Hotel­gäste wird möglich(in: Avatar „Fritz“ rev­o­lu­tion­iert Hotel-Self-Check-in in Bochumer Hotel).

Ein weit­eres Beispiel, dies­mal aus der Erfahrungswelt des Autors dieses Beitrags (RK), ist die Robot­er-Ser­vicekraft “Bel­la”, die in Rocco’s Wein­lager und Pizze­ria in Mün­ster-Han­dorf “tätig” ist (Robot­er gegen Fachkräfte­man­gel in der Gas­tronomie). Zuerst war es unge­wohnt, jedoch gewöh­nt man sich sehr schnell an die neue Ser­vicekraft und empfind­et es, jeden­falls war es bei mir so, dur­chaus als angenehm bzw. nicht störend. Eben­falls in Mün­ster wird in dem Restau­rant “yaya bowl” ein Robot­er bei der Zubere­itung der Gerichte einge­set­zt; dabei han­delt es sich um den ersten sein­er Art in Deutsch­land (Robot­er bere­it­en in neuem Lokal Gerichte zu).

Vorteile von Ser­vice-Robot­ern

Die Ein­führung von Ser­vicer­o­bot­ern in der Gas­tronomie hat laut Inbar, basierend auf seinen Erfahrun­gen aus Kun­den­pro­jek­ten, mehrere pos­i­tive Auswirkun­gen:

  • Durch die Über­nahme von Rou­tineauf­gaben wie der Getränkeaus­liefer­ung durch Robot­er kön­nen sich Kell­ner stärk­er auf das Servieren und die Kun­den­be­treu­ung konzen­tri­eren. Dies führt zu ein­er schnelleren Tischabräu­mung und ‑vor­bere­itung, was den Tis­chum­satz erhöht. Ent­ge­gen möglich­er Befürch­tun­gen ist kein Per­son­al­ab­bau notwendig. Stattdessen steigen die Gehäl­ter der Mitar­beit­er auf­grund höher­er Trinkgelder, die nun unter allen Mitar­beit­ern aufgeteilt wer­den. Außer­dem führt die Ein­führung der Robot­er laut Inbar zu ein­er höheren Kun­den­zufrieden­heit und ein­er gesteigerten Nach­frage.
  • Durch die Ver­wen­dung ein­er einzi­gen Robot­er­marke und ‑mod­ells kann ein Unternehmen mit mehren Stan­dorten einen ein­heitlichen Ser­vice bieten. Dies erle­ichtert nicht nur die Wartung und Ver­wal­tung der Robot­er, son­dern reduziert auch den Schu­lungsaufwand für Mitar­beit­er, die an einen neuen Stan­dort wech­seln. Dieser Ansatz ähnelt laut Inbar der Strate­gie von South­west Air­lines, die auss­chließlich Boe­ing 737 Flugzeuge ein­set­zen, um Effizienz und Flex­i­bil­ität zu max­imieren.

Empfehlun­gen für die Ein­führung von Robot­ern

Unternehmen, die Robot­er ein­set­zen möcht­en, bege­hen laut Inbar häu­fig den Fehler, im Inter­net nach einem Robot­er zu suchen, dessen Form und Funk­tio­nen gefällt. Die Ver­trieb­smi­tar­beit­er des Her­stellers ver­sich­ern, dass der Robot­er, an dem sie inter­essiert sind, der beste der Welt ist und ihren Anforderun­gen entspricht. Das sagen die Ver­trieb­smi­tar­beit­er auch deshalb, weil dieser Robot­er der einzige ist, den sie anbi­eten. Es wird nicht geprüft, ob der Kunde über­haupt einen Robot­er benötigt. Stattdessen ver­suchen sie nur zu verkaufen.

Ein effek­tiv­er und kun­de­nori­en­tiert­er Ver­trieb­sansatz im Bere­ich Robotik sollte stattdessen fol­gende Aspek­te berück­sichti­gen:

  • Bedarf­s­analyse: Zunächst sollte gründlich geprüft wer­den, ob und welche Art von Robot­er für das Unternehmen tat­säch­lich sin­nvoll ist. Dies erfordert eine einge­hende Analyse der Prozesse und Anforderun­gen des Kun­den.
  • Lösung­sori­en­tierung: Statt einen bes­timmten Robot­er zu verkaufen, sollte der Fokus darauf liegen, die beste Lösung für die spez­i­fis­chen Anforderun­gen des Kun­den zu find­en.
  • Qual­i­fizierung­sprozess: Ein kom­plex­er Qual­i­fizierung­sprozess ist notwendig, um die richtige Auswahl zu tre­f­fen. Dabei soll­ten ver­schiedene Kri­te­rien berück­sichtigt wer­den, wie beispiel­sweise die geplante Anwen­dung, die erforder­liche Tragfähigkeit, die Reich­weite und die Inte­grier­barkeit in beste­hende Sys­teme.
  • Guid­ed Sell­ing: Ein geführter Verkauf­sprozess, der Kun­denein­blicke nutzt und durch den gesamten Verkauf­strichter leit­et, kann zu besseren Ergeb­nis­sen führen. Dieser Ansatz nutzt Date­n­analyse und KI, um per­son­al­isierte Lösun­gen anzu­bi­eten.
  • Langfristige Kun­den­beziehung: Statt kurzfristiger Umsatz­max­imierung sollte der Fokus auf dem Auf­bau langfristiger, ver­trauensvoller Kun­den­beziehun­gen liegen.
  • Schu­lung und Sup­port: Nach dem Verkauf soll­ten adäquate Schu­lun­gen und fort­laufend­er Sup­port ange­boten wer­den, um eine erfol­gre­iche Inte­gra­tion und Nutzung des Robot­ers sicherzustellen.

Avatare als Alter­na­tive zu physis­chen Robot­ern

Avatare, die auf beste­hen­den Geräten wie Smart­phones oder Tablets funk­tion­ieren, stellen eine kostengün­stige und skalier­bare Alter­na­tive zu physis­chen Robot­ern dar. Sie kön­nen automa­tisierte Inter­ak­tio­nen ermöglichen, ohne dass eine physis­che Präsenz erforder­lich ist. Avatare nutzen kün­stliche Intel­li­genz zur Ver­ar­beitung von Sprache und zur Gener­ierung von Antworten in ver­schiede­nen Sprachen. Sie sind beson­ders nüt­zlich in Bere­ichen wie dem Bankwe­sen, Gesund­heitswe­sen und Einzel­han­del, wo sie Infor­ma­tio­nen bere­it­stellen oder sam­meln kön­nen.

Blick in die Zukun­ft

Die Zukun­ft der Robotik kön­nte eine voll­ständi­ge Automa­tisierung viel­er Lebens­bere­iche umfassen. Mit fortschre­i­t­en­der Tech­nolo­gie kön­nten Robot­er in der Lage sein, kom­plexe Auf­gaben effizien­ter als Men­schen auszuführen. Die Vorstel­lung ein­er Utopie, in der Tech­nolo­gie alle Lebens­bedürfnisse abdeckt, wird zunehmend disku­tiert. Während einige glauben, dass eine solche Zukun­ft möglich ist, gibt es auch Bedenken hin­sichtlich der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkun­gen ein­er voll­ständig automa­tisierten Welt.

Faz­it

Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass sowohl Robot­er als auch Avatare das Poten­zial haben, unsere Lebensweise grundle­gend zu verän­dern. Während Robot­er physis­che Auf­gaben übernehmen kön­nen, bieten Avatare eine flex­i­ble Lösung für dig­i­tale Inter­ak­tio­nen. Die kon­tinuier­liche Entwick­lung in der kün­stlichen Intel­li­genz wird die Fähigkeit­en dieser Tech­nolo­gien weit­er verbessern und neue Möglichkeit­en schaf­fen. Vor der Anschaf­fung soll­ten Kunde und Her­steller jedoch den Ratschlag von Inbar beherzi­gen, gemein­sam den konkreten Bedarf festzustellen und die weit­eren Schritte nach der Imple­men­tierung zu pla­nen.

Autor: Ralf Keu­per

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