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Die Diskussion um agentenbasierte KI-Systeme hat in letzter Zeit an Dynamik gewonnen. Diese Systeme arbeiten ähnlich wie menschliche Teams zusammen, um komplexe Aufgaben zu lösen, indem spezialisierte Agenten Daten analysieren, planen und Maßnahmen ergreifen. In dem Beitrag Designing a Scalable Multi-Agent AI System for Operational Intelligence beschreibt Anubha Bhaik den Bau eines Prototyps für ein solches System, das speziell für Herausforderungen in globalen Organisationen entwickelt wurde, wie die Analyse von Logdateien, die Identifikation von Performance-Problemen und die automatische Erstellung von Incident-Tickets.
Warum modulare Intelligenz notwendig ist
Traditionelle Automatisierung scheitert oft bei unvorhersehbaren und komplexen Problemen. Modulare KI-Systeme setzen stattdessen auf spezialisierte Agenten:
- Log-Agent: Analysiert Logdateien.
- Code-Agent: Korrelierte Fehler mit Code und schlägt Lösungen vor.
- Datenbank-Agent: Prüft Performance-Daten.
- Incident-Agent: Sucht in historischen Daten nach ähnlichen Fehlern.
- JIRA-Agent: Erstellt automatisiert Tickets mit allen relevanten Details.
Diese modularen Systeme sind flexibel, leicht anpassbar und ermöglichen, einzelne Komponenten unabhängig zu testen.
Funktionsweise eines Agenten-Systems
Ein orchestrierender Hauptagent leitet Anfragen an spezialisierte Agenten weiter. Beispiel:
- Eine Anfrage wie „Warum schlägt Task ID TID65738 fehl?“ löst eine Kette aus:
- Der Log-Agent analysiert die Fehlerursache in den Logs.
- Der Code-Agent sucht nach passenden Code-Stellen und schlägt Lösungen vor.
- Falls erforderlich, erstellt der JIRA-Agent ein Ticket.
Andere Szenarien umfassen Performance-Analysen, historische Fehlerberichte und Workflow-Optimierungen.
Technische Umsetzung
Der Prototyp wurde mit Semantic Kernel und Azure-Diensten realisiert. Semantic Kernel orchestriert die Zusammenarbeit der Agenten:
- Asynchrone Agenten-Chains: Ergebnisse eines Agenten fließen als Kontext in die Arbeit anderer ein.
- Semantische Suche im Code: Mithilfe von Vektordatenbanken werden relevante Code-Snippets effizient identifiziert.
Ein Beispiel zeigt, wie Agenten schrittweise Aufgaben bearbeiten:
- Der Log-Agent extrahiert Fehlerzusammenfassungen.
- Der Code-Agent analysiert relevante Codeausschnitte und schlägt Lösungen vor.
Integration in Arbeitsabläufe
Das System wurde in Microsoft Teams integriert, wo Benutzer Anfragen in natürlicher Sprache stellen können. Über Power Automate wird die Anfrage an das Backend weitergeleitet, das die Agenten orchestriert und Ergebnisse (inkl. Diagnose, Lösungsvorschlägen oder JIRA-Tickets) zurücksendet.
Fazit
Das modulare, agentenbasierte System reduziert die Zeit für Fehleranalysen drastisch und ermöglicht es, sich auf die Problemlösung zu konzentrieren. Durch die Kombination von LLMs, Semantic Kernel und Unternehmens-Tools wie Teams und Power Automate dient das System als intelligenter Assistent, der komplexe Probleme schnell und effizient löst. Solche Systeme könnten in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Verwaltung komplexer technischer Umgebungen spielen.