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Es sind häu­fig die heim­lichen Spiel­regeln, die ungeschriebe­nen Geset­ze, die in einem Unternehmen den Ton angeben und Verän­derun­gen an den Struk­turen und Ver­hal­tensweisen neu­tral­isieren kön­nen, wie Peter Scott-Mor­gan in Die heim­lichen Spiel­regeln. Die Macht der ungeschriebe­nen Geset­ze im Unternehmen zu bedenken gibt.

In der Ver­gan­gen­heit kon­nte man Verän­derun­gen durch­set­zen und dann abwarten, bis sich die ent­stande­nen Span­nun­gen wieder legten. Manche kündigten. Andere änderten allmäh­lich ihre Ein­stel­lung. Langsam durch­schaute man die Kon­flik­te zwis­chen spez­i­fis­chen Grund­sätzen und Ver­fahren und behob sie. Aber diesen Luxus kön­nen wir uns nicht mehr leis­ten. Wir steuern nicht auf sta­bile Zeit­en zu, son­dern auf immer neue Wellen unbe­ab­sichtigter Neben­ef­fek­te aus, und diese wieder in neue, bis die Lage völ­lig unüber­schaubar wird.

Unbe­ab­sichtigte Neben­ef­fek­te kön­nen entste­hen, wenn zum Beispiel die Notwendigkeit indi­vidu­eller Pro­fil­ierung Nachteile für die Tea­mar­beit mit sich bringt oder der Zwang zu häu­figem Stel­len­wech­sel eine chro­nisch kurzfristige Ori­en­tierung fördert.

Scott for­muliert drei Fra­gen zur Iden­ti­fizierung heim­lich­er Spiel­regeln

  1. Welch­es sind die motivieren­den Kräfte und die entsprechen­den heim­lichen Spiel­regeln? (Was ist für die Leute wichtig, und wie ver­hal­ten sie sich demzu­folge?)
  2. Welch­es sind die mach­tausüben­den Kräfte und die entsprechen­den heim­lichen Spiel­regeln? (Wer ist, aus­ge­hend von den motivieren­den Kräften, wichtig für die Leute und wie ver­hal­ten sie sich demzu­folge?)
  3. Welch­es sind die hand­lungsaus­lösenden Kräfte und die entsprechen­den heim­lichen Spiel­regeln? (Wie wer­den die Leute, aus­ge­hend von den motivieren­den und mach­tausüben­den Kräften, beurteilt, und wie ver­hal­ten sie sich demzu­folge?)

Die Frage, inwieweit sich heim­liche Spiel­regeln algo­rith­misch abbilden lassen, ste­ht im Zen­trum mod­ern­er Unternehmensführung. Während Kün­stliche Intel­li­genz zweifel­los wertvolle Ein­blicke in Organ­i­sa­tion­sstruk­turen bietet, stößt sie bei der Erfas­sung sub­til­er sozialer Dynamiken an natür­liche Gren­zen.

Die Her­aus­forderung der algo­rith­mis­chen Erfas­sung

Heim­liche Spiel­regeln entste­hen aus einem kom­plex­en Geflecht sozialer, kul­tureller und psy­chol­o­gis­ch­er Fak­toren, die sich der direk­ten Mess­barkeit entziehen. KI-Sys­teme kön­nen zwar quan­ti­ta­tive Dat­en wie Per­for­mance-Metriken oder Kom­mu­nika­tion­s­muster analysieren, doch die tiefer­liegende Inter­pre­ta­tion und Kon­tex­tu­al­isierung dieser Infor­ma­tio­nen bleibt eine men­schliche Domäne. Algo­rith­mis­che Mod­elle erfassen häu­fig nur die sicht­baren Symp­tome organ­i­sa­tionaler Phänomene, während die eigentlichen Ursachen und Machtver­hält­nisse im Ver­bor­ge­nen bleiben.

Diese Ein­schränkung macht deut­lich, warum qual­i­ta­tive Forschungsmeth­o­d­en wie Inter­views, Beobach­tun­gen und ethno­graphis­che Stu­di­en unverzicht­bar bleiben. KI kann diese men­schen­zen­tri­erten Ansätze nicht erset­zen, son­dern höch­stens ergänzen. Der Schlüs­sel liegt in der intel­li­gen­ten Kom­bi­na­tion aus datengetrieben­er Analyse und men­schlich­er Exper­tise.

Drei Leit­fra­gen für KI-gestützte …

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