Die von Salesforce und HubSpot angekündigten KI-Agenten sind laut Constantine von Hoffmann in Are AI agents a big deal? Or just bots in formal wear? nicht so revolutionär, wie zunächst vermarktet. Trotz des Hypes handele es sich bei diesen “Agenten” im Wesentlichen um fortschrittliche Bots oder selbstfahrende Apps mit eingebetteten Sprachmodellen (LLMs) und zusätzlicher Infrastruktur.
Von Hoffmann erwähnt Christopher Penn, Mitbegründer von TrustInsight, der sie als selbstfahrende Apps mit LLMs und einer Infrastruktur beschreibt, die planmäßige Operationen und die Zusammenarbeit zwischen mehreren Sprachmodellen ermöglichen. Paul Roetzer, CEO des AI Marketing Institute, argumentiert, dass es sich lediglich um umbenannte Bots handelt, die hinter den Versprechungen einer nahtlosen Aufgabenerledigung und Kontozugriff zurückbleiben.
Die Realität der KI-Agenten unterscheide sich von den Marketingaussagen: Sie seien nicht wirklich autonom und erforderten immer noch erhebliche menschliche Beteiligung, ihre Fähigkeiten seien begrenzt und setzen sie nicht deutlich von herkömmlichen Bots ab, und viele Funktionen ähneln bestehenden Technologien, wie sie beispielsweise Zapier seit Jahren anbietet.
Dennoch böten diese KI-Agenten einige Vorteile: Die eingebetteten LLMs verbessern ihre Funktionalität, sie können nach Zeitplänen arbeiten und Aufgaben an andere Anwendungen übergeben, und sie haben aufgrund ihrer unkomplizierten, aber leistungsfähigen Natur Potenzial für zahlreiche Anwendungsfälle.
Wirklich autonome Agenten befinden sich noch in der Entwicklung. Zukünftige Fortschritte in den Reasoning-Fähigkeiten und multimodalen Modellen (die Text, Bilder, Video und Audio produzieren) könnten schließlich die ursprünglichen Versprechen einlösen.
Vorerst jedoch sind viele “Agenten”-Anwendungen maßgeschneiderte Lösungen, die If/Then-Anweisungen mit LLMs kombinieren.
Bei der Bewertung von KI-Agenten-Lösungen ist es laut von Hoffmann wichtig, zwischen Marketing-Hype und tatsächlichen Fähigkeiten zu unterscheiden, während sich die Technologie weiterentwickelt.
Anmerkung
Da hat sie natürlich Recht. Momentan ist, wie immer, wenn neue Technologien vermarktet werden, viel Übertreibung mit im Spiel — die kurzfristigen Effekte werden überschätzt — die mittel- bis langfristigen dagegen meist unterschätzt. Aktuell sind etliche Schlangenölverkäufer unterwegs. Es bleibt auch weiterhin ein nicht zu unterschätzender Aufwand an Zeit und Geld. Es ist kein Plug & Play.