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In dem Beitrag Here Comes the Sec­ond Wave Of Intel­li­gent Agents unter­sucht Rafe Bre­na die Entwick­lung von intel­li­gen­ten Agen­ten in der KI und unter­schei­det zwis­chen der ersten Welle in den 1980er Jahren und der aktuellen zweit­en Welle. Der Autor, ein erfahren­er KI-Forsch­er, reflek­tiert über die Geschichte und die zukün­fti­gen Möglichkeit­en dieser Tech­nolo­gie.

Erste Welle der intel­li­gen­ten Agen­ten

Die erste Welle begann mit den Ideen von Mar­vin Min­sky, der in den 1980er Jahren das Buch The Soci­ety of Mind veröf­fentlichte. Min­sky kri­tisierte die damals vorherrschen­den Ansätze der KI, die stark auf mono­lithis­chen, logik­basierten Sys­te­men beruht­en. Er argu­men­tierte, dass men­schliche Intel­li­genz durch soziale Inter­ak­tio­nen geprägt sei und schlug vor, kleine, lim­i­tierte Agen­ten zu entwick­eln, die in ihrer Umge­bung agieren.

Trotz der vielver­sprechen­den Ansätze stag­nierte die Entwick­lung. Die Kri­tik an der klas­sis­chen KI führte dazu, dass das Inter­esse und die Finanzierung für KI-Forschung abnah­men, was in die zweite “Win­ter­pe­ri­ode” der KI mün­dete. Während dieser Phase ver­schwan­den viele Forschung­spro­jek­te in den Hin­ter­grund und wur­den nur in abgele­ge­nen Laboren fort­ge­führt.

Tech­nolo­gien der ersten Welle

In den 1990er und frühen 2000er Jahren wur­den ver­schiedene Tech­nolo­gien zur Unter­stützung intel­li­gen­ter Agen­ten entwick­elt. Dazu gehörten:

Agen­tenkom­mu­nika­tion­ssprachen:

  • KQML (Knowl­edge Query and Manip­u­la­tion Lan­guage) wurde entwick­elt, um den Aus­tausch von Wis­sen zwis­chen Agen­ten zu stan­dar­d­isieren.
  • FIPA ACL (Foun­da­tion for Intel­li­gent Phys­i­cal Agents) wurde als formeller Stan­dard für die Kom­mu­nika­tion zwis­chen Agen­ten in ver­schiede­nen Sys­te­men einge­führt.

Wis­sens- und Infor­ma­tion­srepräsen­ta­tion­ssprachen:

  • RDF (Resource Descrip­tion Frame­work) und OWL (Web Ontol­ogy Lan­guage) ermöglicht­en die Inter­op­er­abil­ität zwis­chen Daten­quellen und die struk­turi­erte Repräsen­ta­tion von Wis­sen.

Entwick­lung­sumge­bun­gen:

  • JADE (Java Agent Devel­op­ment Frame­work) und andere Plat­tfor­men ermöglicht­en die Entwick­lung und Imple­men­tierung von Agen­ten.

Trotz dieser tech­nol­o­gis­chen Fortschritte kon­nte sich die erste Welle nicht durch­set­zen, da die Smart­phone-Rev­o­lu­tion ab 2007 alle Aufmerk­samkeit auf sich zog und die Entwick­lung von intel­li­gen­ten Agen­ten in den Hin­ter­grund drängte.

Zweite Welle der intel­li­gen­ten Agen­ten

In der aktuellen Phase, nach der Smart­phone-Dom­i­nanz, gewin­nen KI und ins­beson­dere große Sprach­mod­elle (LLMs) wieder an Bedeu­tung. Agen­ten sind nun in der Lage, nicht nur ein­fache Auf­gaben zu erfüllen, son­dern auch kom­plexe Inter­ak­tio­nen zwis­chen ver­schiede­nen Soft­ware­an­wen­dun­gen zu ermöglichen.

Der Autor hebt her­vor, dass die aktuelle Welle von Agen­ten zwei Haup­taspek­te umfasst:

  • Hand­lungs­fähige KI-Sys­teme: Diese Agen­ten kön­nen mit Anwen­dun­gen inter­agieren, Bild­schirmin­halte inter­pretieren und Web­for­mu­la­re aus­füllen.
  • Koor­di­na­tion mehrerer KI-Agen­ten: Diese Agen­ten arbeit­en zusam­men, um kom­plexe Auf­gaben zu bewälti­gen und zeigen ihre intel­li­gen­ten und sozialen Eigen­schaften.

Wichtige Tech­nolo­gien, die in dieser zweit­en Welle aufge­taucht sind, umfassen:

  • LangChain: Ein Frame­work, das LLMs mit anderen Soft­warekom­po­nen­ten verbindet, um inter­ak­tive Anwen­dun­gen zu schaf­fen.
  • Mod­el Con­text Pro­to­col (MCP): Ein Stan­dard, der die naht­lose Inte­gra­tion zwis­chen LLM-Anwen­dun­gen und exter­nen Daten­quellen ermöglicht.
  • Agent-to-Agent (A2A) Pro­tokoll: Erlaubt die Inter­op­er­abil­ität zwis­chen Agen­ten ver­schieden­er Her­steller.

Lösun­gen für eine Vielzahl kom­plex­er Prob­leme in ver­schiede­nen Bere­ichen

Die intel­li­gen­ten Agen­ten der zweit­en Welle bieten Lösun­gen für eine Vielzahl kom­plex­er Prob­leme in ver­schiede­nen Bere­ichen. Hier sind einige Beispiele:

1. Reise­pla­nung

Prob­leme: Kom­plex­ität der Zeit­pla­nung, frag­men­tierte Daten­quellen (Flüge, Hotels, Trans­port), Nutzer­präferen­zen und ‑beschränkun­gen.
Lösung: Agen­ten kön­nen alle notwendi­gen Infor­ma­tio­nen inte­gri­eren, um eine naht­lose Reise­pla­nung zu ermöglichen, ein­schließlich automa­tis­ch­er Anpas­sun­gen bei Änderun­gen.

2. Per­sonal­man­age­ment

  • Prob­leme: Bewer­ber­auswahl, Ver­wal­tung von Mitar­bei­t­er­dat­en und Onboard­ing-Prozesse.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen Bewer­bun­gen analysieren, geeignete Kan­di­dat­en auswählen und den gesamten Prozess automa­tisieren.

3. Gesund­heitswe­sen

  • Prob­leme: Inte­gra­tion von Patien­te­nak­ten, Koor­di­na­tion zwis­chen ver­schiede­nen Gesund­heits­di­en­stleis­tern.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen Dat­en aus ver­schiede­nen Quellen aggregieren und sich­er­stellen, dass rel­e­vante Infor­ma­tio­nen für Ärzte und Pflegeper­son­al ver­füg­bar sind.

4. Liefer­ket­ten­man­age­ment

  • Prob­leme: Pla­nung und Opti­mierung von Liefer­ket­ten, Man­age­ment von Bestän­den und Logis­tik.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen Echtzeit­dat­en ver­wen­den, um Entschei­dun­gen zu tre­f­fen und Eng­pässe vorherzusagen.

5. IT-Inte­gra­tion und Work­flow-Automa­tisierung

  • Prob­leme: Frag­men­tierte Sys­teme, inef­fiziente Prozesse.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen unter­schiedliche Soft­warelö­sun­gen miteinan­der verbinden und automa­tisierte Work­flows erstellen.

6. Kun­denser­vice

  • Prob­leme: Hohe Anzahl an Anfra­gen, langsame Reak­tion­szeit­en.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen Anfra­gen automa­tisiert bear­beit­en und dabei per­son­al­isierte Antworten liefern.

7. Date­n­analyse und Entschei­dungs­find­ung

  • Prob­leme: Große Daten­men­gen, die schw­er zu inter­pretieren sind.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen Dat­en analysieren, Muster erken­nen und Empfehlun­gen zur Entschei­dungs­find­ung geben.

8. Smart Home und IoT

  • Prob­leme: Inte­gra­tion und Steuerung ver­schieden­er Geräte.
  • Lösung: Agen­ten kön­nen als zen­trale Steuerung­sein­heit fungieren und Geräte automa­tisiert steuern.

Faz­it

Der Autor schlussfol­gert, dass die aktuellen intel­li­gen­ten Agen­ten nicht nur ein­fache Chat­bots sind, son­dern eine ern­sthafte Rev­o­lu­tion in der Unternehmenssoft­ware darstellen wer­den. Sie sind in der Lage, viele Auf­gaben zu automa­tisieren, was zuvor undenkbar war. Die Tech­nolo­gie ist nun aus­gereift und bere­it, eine tief­greifende Verän­derung in der Art und Weise, wie Unternehmen arbeit­en, zu bewirken.

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