Von Ralf Keu­per

Für die Autoren von Agen­ten­tech­nolo­gie: Die Ein­führung lassen sich Agen­ten anhand ihrer Beweglichkeit und Intel­li­genz charak­ter­isieren. In dem im Jahr 1999 erschiene­nen Buch definierten die Autoren 7 Agen­ten­gener­a­tio­nen für den Zeitraum von 1994 bis 2050.

  1. Agen­ten sind host-abhängig, selb­ständig und durch­suchen das Inter­net durch Abruf­prozesse (1994–2005)
  2. Agen­ten sind host-abhängig und kom­binieren Selb­ständigkeit mit Ver­hand­lungs­fähigkeit. Per­sön­liche Agen­ten waren Mails und aufgeze­ich­nete Tele­fonate fil­tern, Son­derange­bote erhal­ten und War­nun­gen aus­geben, wenn bes­timmte Schwellen erre­icht sind, so wie Forschun­gen in bes­timmten Bere­ichen durch­führen (1997 — 2005)
  3. Agen­ten sind beweglich, per­son­al­isiert und selb­ständig. Sie durch­suchen Inter­net-Serv­er und kön­nen auf jedem beliebi­gen Serv­er einge­set­zt wer­den (1998 — 2010)
  4. Agen­ten sind beweglich und kön­nen mit Com­put­ern und anderen Agen­ten ver­han­deln. Diese Fähigkeit lässt auf eine gewisse Ein­heitlichkeit des Raums sowie auf Ver­hand­lungsnor­men schließen. Bis sich glob­ale Nor­men entwick­elt haben, wird dies anfangs auf einan­der ähn­liche Sys­teme beschränkt sein (1999 — 2010)
  5. Agen­ten beschäfti­gen Sub-Agen­ten. Agen­ten kön­nen sich auf jedem mit dem Web ver­bun­de­nen Com­put­er bewe­gen und durch Ver­hand­lun­gen mit Com­put­ern und anderen Agen­ten Ressourcen nutzen (2005 — 2020).
  6. Agen­ten kön­nen sich in Robot­ertech­niken befind­en und diese aktivieren sowie Ziele außer­halb des virtuellen Bere­ichs ver­fol­gen, wie zum Beispiel auf der Nan­otech­nolo­gie basierende Ein­rich­tun­gen (Miniatur­flugzeuge, U‑Boote, Medika­mente, Computer)(2010 — 2050)
  7. Agen­ten kön­nen sich selb­st repro­duzieren und Agen­ten entwick­eln, die auf bes­timmte Bedürfnisse zugeschnit­ten sind. Agen­ten entwick­eln Agen­ten, die ihre Auf­gaben und Bedürfnisse wie gefordert aus­führen. Diese Man­ag­er-Agen­ten sind unab­hängig, eigen-motiviert und ver­fü­gen in viel­er­lei Hin­sicht über men­schliche Fähigkeit­en

Die ersten 4 Gen­er­a­tio­nen haben wir mehr oder weniger durch­laufen. Etwas anders sieht es bei der 5. Gen­er­a­tion aus. Sub-Agen­ten der darin beschriebe­nen Art kom­men erst heute im All­t­ag an. Die sys­temüber­greifende Zusam­me­nar­beit ist noch immer ein Prob­lem, da die Tech­nolo­giean­bi­eter zunächst mal ihre eige­nen Ökosys­te­men auf­bauen, in der Hoff­nung, damit irgend­wann einen De-Fac­to-Stan­dard zu set­zen. Hinzu kommt noch das The­ma Agen­tenorchestrierung, die naturgemäß in Mul­ti­a­gen­ten­sys­te­men eine entschei­dende Rolle spie­len. Agen­ten kön­nten schon bald in der Lage sein, sich selb­st zu repro­duzieren. Einen Vorgeschmack gibt die kür­zlich veröf­fentlichte Studie Fron­tier AI sys­tems have sur­passed the self-repli­cat­ing red line.

Eines lässt sich nicht überse­hen: Ohne die Fortschritte in der Gen­er­a­tiv­en KI und die dadurch aus­gelösten Aktiv­itäten im Forschungs­bere­ich (und damit let­ztlich wieder in Anwen­dung) müssten wir die Zeitspanne für die 5 — 7. Gen­er­a­tion deut­lich nach hin­ten ver­schieben. Beweglichkeit und Intel­li­genz bleiben wichtige Charak­ter­is­ti­ka, wen­ngle­ich es natür­lich eine Frage der Def­i­n­i­tion ist, was genau wir unter Intel­li­genz ver­ste­hen.

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