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“The medi­um is the mes­sage” – mit dieser pro­vokan­ten These rev­o­lu­tion­ierte Mar­shall McLuhan in den 1960er Jahren unser Ver­ständ­nis von Medi­en und Kom­mu­nika­tion. Der kanadis­che Medi­en­the­o­retik­er erkan­nte, dass Medi­en nicht nur neu­trale Über­tra­gungskanäle sind, son­dern als “Erweiterun­gen des Men­schen” unsere Wahrnehmung, unser Denken und unsere sozialen Struk­turen fun­da­men­tal prä­gen.

McLuhan unter­schied zwis­chen “heißen” Medi­en (hohe Infor­ma­tions­dichte, geringe Teil­nahme) und “kalten” Medi­en (niedrige Auflö­sung, hohe Beteili­gung) und prophezeite das “Glob­ale Dorf” – eine durch elek­tro­n­is­che Medi­en ver­net­zte Welt, in der räum­liche Dis­tanzen an Bedeu­tung ver­lieren. Seine zen­trale Erken­nt­nis: Nicht der Inhalt, son­dern die Struk­tur des Medi­ums selb­st bes­timmt, wie es Gesellschaft und Bewusst­sein verän­dert.

Mar­shall McLuhans Medi­en­the­o­rie erweist sich auch im Zeital­ter der Kün­stlichen Intel­li­genz als bemerkenswert weit­sichtig und rel­e­vant. Seine grundle­gen­den Erken­nt­nisse über die trans­for­ma­tive Kraft von Medi­en lassen sich direkt auf die heutige KI-Land­schaft über­tra­gen und bieten wertvolle Per­spek­tiv­en für das Ver­ständ­nis dieser rev­o­lu­tionären Tech­nolo­gie.

Die Botschaft liegt im Medi­um selb­st

McLuhans berühmte These “Das Medi­um ist die Botschaft” erhält im Kon­text gen­er­a­tiv­er KI eine neue Dimen­sion. Nicht nur die von KI-Sys­te­men gener­ierten Inhalte sind entschei­dend, son­dern vielmehr die Art und Weise, wie diese Tech­nolo­gie unsere Denkprozesse und Wahrnehmungsmuster fun­da­men­tal verän­dert. Gen­er­a­tive KI trans­formiert bere­its heute unsere Kom­mu­nika­tion­s­ge­wohn­heit­en und Erken­nt­nisweisen, noch bevor wir ihre langfristi­gen Auswirkun­gen voll­ständig ver­ste­hen.

KI als Erweiterung men­schlich­er Kapaz­itäten

In McLuhans Ver­ständ­nis fungieren Medi­en als Erweiterun­gen unser­er physis­chen und men­tal­en Fähigkeit­en. Gen­er­a­tive KI führt diese Idee auf eine neue Ebene: Sie erweit­ert unsere kog­ni­tiv­en und kreativ­en Möglichkeit­en erhe­blich und ermöglicht es uns, Inhalte zu schaf­fen und kom­plexe Auf­gaben zu bewälti­gen, die ohne tech­nol­o­gis­che Unter­stützung kaum real­isier­bar wären. Diese KI-Sys­teme wer­den somit zu ein­er neuar­ti­gen Form der intellek­tuellen und sen­sorischen Erweiterung des Men­schen.

Die Elek­triz­ität zen­tral­isiert nicht, sie dezen­tral­isiert. Es ist das wie der Unter­schied zwis­chen einem Eisen­bahn­netz und einem elek­trischen Git­ter­netz: Das eine macht Kopf­bahn­höfe und große Städtezen­tren erforder­lich. Die elek­trische Energie, die dem Bauern­hof wie dem Ver­wal­tungs­büros in gle­ich­er Weise zur Ver­fü­gung gestellt wird, macht es möglich, dass jed­er Ort zum Zen­trum wird, und ver­langt keine mas­siv­en Anhäufungen(Understanding Media. Die magi…

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