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Hen­ry Mintzberg räumt in seinen Schriften, wie in seinem Buch Strat­e­gy Safari, mit dem ver­bre­it­eten Mythos auf, dass Strate­gien entwed­er auss­chließlich geplant oder rein zufäl­lig entste­hen. In der Real­ität vere­inen erfol­gre­iche Strate­gien immer Ele­mente bei­der Extreme: Sie benöti­gen sowohl bewusste Steuerung als auch Offen­heit für Ler­nen und Anpas­sung. Mintzberg spricht von ein­er „Schirm­strate­gie“, bei der die groben Leitlin­ien bewusst fest­gelegt wer­den, während Details flex­i­bel bleiben und sich im Prozess entwick­eln kön­nen. Wed­er rein geplante noch völ­lig emer­gente Strate­gien sind per se bess­er – entschei­dend ist das richtige Ver­hält­nis, das Voraus­sicht und Anpas­sungs­fähigkeit kom­biniert.

Strate­gi­etypen nach Mintzberg:

  • Geplante vs. emer­gente Strate­gien: Strate­gien entste­hen meist im Zusam­men­spiel von bewusster Pla­nung und spon­tan­er Entwick­lung.
  • Strate­gie als Posi­tion: Die Aus­rich­tung bes­timmter Pro­duk­te auf bes­timmten Märk­ten.
  • Strate­gie als Per­spek­tive: Die grundle­gende Denk- und Hand­lungsweise ein­er Organ­i­sa­tion.

Vor- und Nachteile von Strate­gien:

  • Rich­tung geben: Strate­gien weisen den Weg, kön­nen aber auch den Blick für Alter­na­tiv­en ver­stellen.
  • Aktiv­itäten bün­deln: Sie fördern Koor­di­na­tion, bergen aber die Gefahr von Grup­pen­denken.
  • Organ­i­sa­tion definieren: Sie stiften Sinn und Iden­tität, kön­nen aber zu vere­in­fachen­den Stereo­typen führen.
  • Beständigkeit schaf­fen: Sie geben Ori­en­tierung, kön­nen aber Kreativ­ität und Anpas­sungs­fähigkeit hem­men.

Die Strate­gie-Schulen Mintzbergs:

  • Design­schule (konzep­tioneller Prozess)
  • Pla­nungss­chule (for­maler Prozess)
  • Posi­tion­ss­chule (ana­lytis­ch­er Prozess)
  • Unternehmerische Schule (visionär­er Prozess)
  • Kog­ni­tive Schule (men­taler Prozess)
  • Lern­schule (emer­gen­ter Prozess)
  • Kul­turschule (kul­tureller Prozess)
  • Kon­fig­u­ra­tionss­chule (Trans­for­ma­tion­sprozess)

Zwis­chen­faz­it:

Effek­tive Strate­gieen­twick­lung ist immer ein Mix aus ver­schiede­nen Ansätzen und Ele­menten. Sie verbindet Denken und Han­deln, Pla­nung und Ler­nen, Führung und Anpas­sung. Der Prozess ist wed­er rein ratio­nal noch völ­lig unge­plant, son­dern lebt von der Wech­sel­wirkung zwis­chen For­mulierung und Umset­zung. Strate­gien entste­hen oft aus Mustern, die sich im Han­deln und Ler­nen her­aus­bilden. Kreativ­ität, Erken­nt­nis und Syn­these sind dabei eben­so wichtig wie Kon­trolle und Voraus­sicht. Mintzberg plädiert für einen flex­i­blen, ler­nori­en­tierten Umgang mit Strate­gie, der sowohl Struk­tur als auch Offen­heit für Neues zulässt.

Der Beitrag als Pod­cast:

Über­tra­gung auf die Her­aus­forderun­gen durch die Dig­i­tal­isierung:

Ger­ade im Kon­text der Dig­i­tal­isierung emp­fiehlt Mintzberg, Strate­gieen­twick­lung als iter­a­tiv­en, ler­nen­den Prozess zu ver­ste­hen, der ver­schiedene Sichtweisen und Erfahrungswerte ein­bezieht und nicht auf starre Pläne oder Prog­nosen set­zt. Flex­i­bil­ität, Agilität und die Fähigkeit, emer­gente Chan­cen zu erken­nen und zu nutzen, ste­hen im Mit­telpunkt seines Ansatzes. Damit gilt Mintzbergs Ver­ständ­nis von strate­gis­chem Man­age­ment als beson­ders zeit­gemäß und anschlussfähig für die Her­aus­forderun­gen der dig­i­tal­en Trans­for­ma­tion

Mintzbergs Arbeit­en zur Strate­gieen­twick­lung und Man­age­men­trollen bieten auch im Kon­text gen­er­a­tiv­er KI und agen­ten­basiert­er KI rel­e­vante Ansatzpunk­te. Die Suchergeb­nisse zeigen, wie seine The­o­rien heute inter­pretiert und erweit­ert wer­den:

Strate­gis­che Lern­schleifen mit GenAI

Mintzbergs Konzept der Kom­bi­na­tion aus geplanter und emer­gen­ter Strate­gie wird durch gen­er­a­tive KI neu inter­pretiert. Mod­erne…

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