In ihrer Dissertation Service Centric Banking als Agentenbasiertes System aus dem Jahr 2008 war die Autorin Amrei Mücke weitsichtig. Vieles von dem, was sie beschreibt, kommt erst jetzt in den Banken an. Übrigens: Vorgelegt wurde die Dissertation am Lehrstuhl Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin.
Was die Autorin unter einer Service Centric Bank versteht:
Die Service Centric Bank stellt sich im Markt als eine Bank auf, die für den Kunden einen hohen Nutzen bringt. Sie erreicht einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil durch die individuelle Dienstekombination für den Kunden. Die Bank wird als kundenorientierter Infomediär (Informationsvermittler) und Diensteintegrator agieren. Ihre Wertschöpfung konzentriert sich dabei darauf, für den Kunden einen Nutzen zu schaffen, indem sie aus verteilten Informationen und Diensten personalisierte, zugeschnittene Lösungen generiert. Dabei sucht die Bank auf der Grundlage von Kundenprofilen und Informationen über Transaktionen die besten und preiswertesten Leistungen für aktuelle Bedürfnisse des Kunden und filtert, sortiert und aggregiert für den Kunden relevante Informationen. Ihre Stärke liegt in der Integration und Synthese sowie im „Market Making“. Integration und Synthese beinhalten die Aggregation von Informationen, ihre Evaluierung und Filterung sowie das kundenorientierte „Bundling“ der Leistungen verschiedener Anbieter. Entscheidender Erfolgsfaktor ist ein Klima von Commitment und Trust. Nur so kann eine Kundenbindung erzielt werden, die es Nachzüglern fast unmöglich macht, in den Markt einzudringen.
Die Dissertation enthält noch weitere Ideen, die noch immer auf ihre Verwirklichung warten. Schaut man sich die Entwicklung der letzten zwei Jahre an, dann wohl nicht mehr lange …
Zuerst erschienen auf Bankstil
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