Stripe hat ein neues Agent-Toolkit vorgestellt, das darauf abzielt, agentenbasierte Workflows mit Finanzdienstleistungen zu erweitern. Dieses Toolkit ermöglicht es, Large Language Models (LLMs) und Funktionsaufrufe zu kombinieren, um komplexe Automatisierungen zu erstellen. Ein "agentischer Workflow" nutzt LLMs, um Benutzeranfragen in programmierbare Aktionen umzuwandeln und mit verschiedenen Systemen zu interagieren.
Das Stripe Agent-Toolkit lässt sich nahtlos in beliebte Frameworks wie Vercel's AI SDK, LangChain und CrewAI integrieren. Es bietet Entwicklern Zugriff auf die Stripe-API und ermöglicht es Agenten, finanzielle Transaktionen durchzuführen.
Ein besonderes Feature ist die Möglichkeit, einzelnutzbare virtuelle Karten zu generieren und Ausgaben präzise zu steuern.
Virtuelle Karten generieren
Die Generierung von virtuellen Karten mit Stripe Issuing ist ein leistungsfähiges Feature, das es ermöglicht, programmgesteuert Einmalkarten für spezifische Transaktionen zu erstellen. Hier ist eine Erklärung, wie dies funktioniert:
Stripe Issuing erlaubt es, virtuelle Karten on-demand zu generieren. Diese Karten können für einmalige Geschäftseinkäufe oder spezifische Transaktionen verwendet werden. Der Prozess läuft folgendermaßen ab:
Zunächst muss ein Karteninhaber (Cardholder) in Stripe erstellt sein. Dies ist typischerweise ein Unternehmen oder eine Person, der die Karte zugeordnet wird.
Um eine virtuelle Karte zu erstellen, wird die Stripe API aufgerufen. Dabei können mehrere Parameter festgelegt werden.
- Der Karteninhaber wird durch seine ID spezifiziert.
- Die Währung wird z,B. auf USD oder EUR gesetzt.
- Der Kartentyp wird als "virtuell" definiert.
- Ausgabenkontrollen werden festgelegt.
Nach der Erstellung kann die virtuelle Karte sofort für Transaktionen verwendet werden.
Ausgabenbegrenzung
Stripe Issuing bietet verschiedene Möglichkeiten, die Ausgaben zu begrenzen:
- Zeitbasierte Limits: Setzen Sie tägliche, monatliche oder Gesamtlimits für die Kartennutzung.
- Kategoriebasierte Einschränkungen: Beschränken Sie die Nutzung auf bestimmte Händlerkategorien.
- Geografische Einschränkungen: Begrenzen Sie die Nutzung auf bestimmte Länder oder Regionen.
- Einzelhändler-Einschränkungen: Erlauben oder blockieren Sie spezifische Händler.
Echtzeit-Überwachung und -Kontrolle
Stripe bietet Echtzeit-Überwachung der Kartennutzung. Sie können:
- Transaktionen in Echtzeit genehmigen oder ablehnen.
- Automatisierte Regeln für Genehmigungen basierend auf vordefinierten Kriterien einrichten.
- Die Karte jederzeit deaktivieren, wenn ungewöhnliche Aktivitäten festgestellt werden.
Nutzungsbasierte Abrechnung
Die nutzungsbasierte Abrechnung mit dem Stripe Agent-Toolkit läuft folgendermaßen ab:
- Integration des Toolkits: Zunächst wird das Stripe Agent-Toolkit in die bestehende Anwendung integriert. Dies kann mit verschiedenen Frameworks wie Vercel's AI SDK, LangChain oder CrewAI erfolgen.
- Konfiguration der Middleware: Das Toolkit stellt eine spezielle Middleware bereit, die es ermöglicht, den Token-Verbrauch für Eingabe und Ausgabe zu verfolgen. Diese Middleware wird beim Einrichten des Sprachmodells konfiguriert.
- Kundenzuordnung: Bei der Konfiguration der Middleware wird ein Kunde (über seine Stripe-Kunden-ID) zugeordnet, dem die Nutzung in Rechnung gestellt werden soll.
- Definition der Messwerte: Es werden Messwerte (Meters) für die Eingabe- und Ausgabe-Tokens definiert. Diese werden verwendet, um den Verbrauch zu quantifizieren.
- Automatische Erfassung: Während der Nutzung des KI-Modells erfasst die Middleware automatisch die Anzahl der verwendeten Tokens für Eingabe und Ausgabe.
- Übermittlung an Stripe: Die erfassten Nutzungsdaten werden automatisch als Abrechnungsereignisse an Stripe gesendet.
- Abrechnung: Basierend auf den übermittelten Nutzungsdaten kann Stripe dann die entsprechende Abrechnung für den Kunden erstellen.
Programmgesteuerte Kontrolle
In automatisierten Workflows können Sie die Ausgabenkontrollen dynamisch anpassen. Zum Beispiel könnten Sie für eine spezifische Transaktion:
- Eine virtuelle Karte mit einem exakten Limit erstellen.
- Die Transaktion durchführen.
- Die Karte sofort nach der Transaktion deaktivieren.
Anwendungsbeispiele
- Geschäftsausgabenverwaltung: Ein Agent könnte Ausgaben überwachen, virtuelle Karten für spezifische Einkäufe generieren und Transaktionen in Echtzeit genehmigen oder ablehnen.
- Automatisierte Rechnungsstellung: Ein "Geschäftspartner"-Agent könnte Aufgaben wie das Erstellen und Versenden von Rechnungen an Kunden übernehmen.
- Produktinventarverwaltung: Ein Agent könnte das Inventar überwachen, neue Produkte hinzufügen und Preise aktualisieren, indem er auf die entsprechenden Stripe-Funktionen zugreift.
- Kundenservice-Automatisierung: Ein Agent könnte häufige Supportanfragen bearbeiten, wie z.B. Rückerstattungen veranlassen oder Zahlungsinformationen aktualisieren.
- Nutzungsbasierte Abrechnung: Für KI-basierte Dienste könnte ein Agent die Token-Nutzung verfolgen und automatisch Abrechnungen basierend auf dem Verbrauch erstellen.
- Multi-Plattform-Integrationen: Ein Beispiel zeigt, wie Stripe- und Slack-Tools kombiniert werden können, um einen Zahlungslink zu erstellen und diesen in einem bestimmten Slack-Kanal zu posten.
Insgesamt ermöglicht das Stripe Agent-Toolkit Entwicklern, Finanzdienstleistungen nahtlos in ihre agentenbasierten Anwendungen zu integrieren und eröffnet neue Möglichkeiten für automatisierte Workflows mit finanziellen Komponenten.
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