Donald A. Norman, Kognitionsforscher und einer der führenden Usability-Experten, ordnet die Routineaufgaben dem Experiental Mode, die komplementären, auf Nachdenken zielenden dem Reflective Mode zu. Die Einteilung hat Ähnlichkeiten mit dem System1- und System2-Denken von Daniel Kahnemann.
Der eine Modus, der erfahrungsbezogene (Experiental Mode), beinhaltet eine datengesteuerte Verarbeitung: Etwas geschieht in der Welt, und die Szene wird durch unsere Sinnesorgane an die entsprechenden Zentren der mentalen Verarbeitung weitergeleitet. Aber bei der Erfahrungsverarbeitung muss die Verarbeitung reaktiv sein, ähnlich wie beim Kniescheibenreflex... Die Erfahrungsverarbeitung beinhaltet zwar ein gewisses Maß an Denken, aber sie ähnelt dem Reflex insofern, als die relevanten Informationen bereits in unserem Gedächtnis vorhanden sein müssen und die Erfahrung diese Informationen einfach reaktiviert...
Beim reflexiven Denken (Reflective Mode) gibt es nicht dieselben Grenzen für die Tiefe des Denkens wie bei der Erfahrungskognition, aber der Preis, den man dafür zahlt, ist, dass der Prozess langsam und mühsam ist. Reflektierendes Denken erfordert die Fähigkeit, vorläufige Ergebnisse zu speichern, aus gespeichertem Wissen Schlüsse zu ziehen und Argumentationsketten vorwärts und rückwärts zu verfolgen, wobei man manchmal zurückgehen muss, wenn sich ein vielversprechender Gedankengang als unfruchtbar erweist. Dieser Prozess braucht Zeit. ... die Verwendung externer Hilfsmittel erleichtert den Reflexionsprozess, indem sie als externe Gedächtnisspeicher fungieren und tiefere Argumentationsketten über längere Zeiträume ermöglichen, als dies ohne Hilfsmittel möglich wäre (in: Things that make us smart)
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