Dass KI-Agenten einen Hype erleben, liegt vor allem an dem Reifegrad der großen Sprachmodelle. Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg.
Agenten der ersten Generation
Der erste Internet-Agent wurde von Oliver McBryan entwickelt und von Stephen Heise auf Linux übertragen. Er erlangte als World Wide Web Worm und als erste HTML-Suchmaschine im Internet Bekanntheit. Agenten der ersten Generation, wie der World Wide Web Worm, verwendeten TCP/IP-Protokolle und Numerierungskonventionen, um durch jeden Link auf jeden Server zu >>kriechen<< und die gefundenen Web-Server durch Zurücksenden von Informationen an die Basis zu erfassen. Der Agent ging dann zu allen Web-Servern der Liste und die gleichen Informationen anfordern.
Mit der Zeit wurden die Internet-Agenten der ersten Generation weiterentwickelt. Sie begannen, bestimmte Arten von Seiten auf der Grundlage höher entwickelter Techniken wie KI und Sprachtechnologien zu kategorisieren. Ihre primäre Aufgabe war es, den Zweck einer Seite herauszufinden. Die meisten Agenten jener Zeit befanden sich auf einem Host-Server. Sie nutzten das Internet, um Informationen an sich selber zu senden und dann die nächste Wiederholung anzusteuern. Agenten der ersten Generation waren immobil.
MemoryAgent
Der erste "Intelligente Assistent" war der MemoryAgent von IBM. Er konnte Wissen über Menschen sammeln und ihnen helfen, ihre Bedürfnisse vorauszusehen und Vorschläge zu unterbreiten. Ferner konnte der MemoryAgent Aufgaben erledigen und sich Wissen über komplexe Prozess aneignen. Er konnte sich in Echtzeit verbessern bzw. lernen und ermöglichte eine gemeinsame Nutzung von Wissen.
Der MemoryAgent benötigt keinen Experten, der das System trainiert, vorbereitet oder das >>richtige<< Lernpensum anpasst. Es werden lediglich einige Fälle benötigt, um nützliche Ergebnisse zu erzielen. Zudem kann er für den Benutzer völlig unbemerkt im Hintergrund arbeiten. Der MemoryAgent basiert auf Java und ist plattformunabhängig. Er besteht aus einem speicherbasierten Lern-Algorithmus, verschiedenen Schnittstellen für Anwendungsprogramme und einer für die Kooperation von Agenten geeigneten Architektur (in: Richard Murch und Tony Johnson. Agententechnologie. Eine Einführung).
IBM bot den Agenten seinerzeit als Bestandteil einer Lösung für den Kundendienst an. Das Programm konnte für verschiedene Anwendungsfälle eingesetzt werden. Großer Beliebtheit scheint sich das Angebot jedoch nicht erfreut zu haben. Im Internet ist zum MemoryAgent nichts mehr zu finden.
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